Nächste Seite Vorherige Seite Inhaltsverzeichnis
Das Programm Knetdump ist speziell zur Veranschaulichung von verschieden Netzwerkprotokollen auf einem Ethernet entworfen worden. Es sollen hierbei die theoretischen Grundlagen der TCP/IP-Protokollschichten an einem Praxisbeispiel veranschaulicht werden. Das Programm enthält vier verschiedene Darstellungsansichten (Views):
Nachdem das Programm durch den Aufruf ,,Knetdump`` gestartet wurde, lassen sich die entsprechenden Ansichten sich über den Menü-Eintrag ,,Ansicht`` oder der Druckknopfleiste aktivieren. Beim Programmstart wird automatisch TrafficView angezeigt. Gleichzeitig wird die Routine zum Abhören des Netzwerkverkehrs gestartet. Über die Druckknöpfe oder den Menü-Einträgen ,,Start`` und ,,Pause`` kann diese gesteuert werden, um beispielsweise eine Momentaufnahme zu erlangen.
[IMAGE ]
Abbildung: OsiView
Die Darstellung OsiView dient zur grafischen Veranschaulichung des OSI-Referenzmodells. Auf der linken Seite sind die sieben OSI-Schichten aufgelistet. Zur rechten Seite jeder Schicht (Layer) veranschaulichen die Protokollköpfe (headers) mit einem anschließenden Datensatz die Einkapselung der Informationen. Von oben nach unten gesehen wird in jeder Schicht ein neuer Protokollkopf vorangestellt. In der untersten, physikalischen Schicht werden die so zusammengestellten Daten in einer gesamten Bitfolge über das Netz übertragen. Die einzelnen OSI-Schichten sowie die Protokollköpfe sind als Druckknopfs angelegt. Beim Anklicken eines solchen Druckknopfs erscheint das Hilfesystem im entsprechenden Kapitel.
[IMAGE ]
Abbildung: TrafficView
Die Ansicht TrafficView stellt alle lokalen, aktiven Netzwerkknoten in einer Ringstruktur dar. Lokale Netzverbindungen sind in diesem Zusammenhang alle Netzwerkknoten bzw. IP-Nummern, die bezüglich der Netzgeräte des ausführenden Rechners in der gleichen Broadcast-Domain angeschlossen sind. Fernverbindungen, d.h. eine Verbindung von einem lokalen Netzwerkknoten zu einem nicht lokalen Netzwerkknoten (entfernte Netzknoten) werden am linken Rand dargestellt. Die IP-Nummern der einzelnen Netzwerkknoten werden soweit es möglich ist, durch Rechnernamen ersetzt. Diese Option kann durch die Einstellung ,,Rechnernamen auflösen`` im Konfigurationsdialog deaktiviert werden. Broadcast-Adressen, wie in der Abbildung 1.2 die Adresse 192.168.168.255, werden nicht aufgelöst.
Sobald ein lokaler Netzwerkknoten Pakete verschickt, wird eine Verbindungslinie zum empfangenden Rechner gezeichnet. Diese Verbindungslinie ist je nach Paketgröße unterschiedlich dick. Die Farbe der Verbindungslinie wird durch die am rechten Rand gekennzeichneten farblichen Protokollnamen bestimmt. Bislang werden die wichtigsten fünf Verbindungsprotokolle der OSI-Schichten 2-4, ARP, IP, ICMP, TCP und UDP unterschieden. Eine Verbindungslinie bleibt entsprechend der Länge des eingestellten Zeitnehmers (Update-Zeit) erhalten. Ein weiterer Zeitnehmer (Inaktiv-Zeit) bestimmt die Dauer, die ein inaktiver Netzwerkknoten angezeigt und gespeichert bleibt.
[IMAGE ]
Abbildung: HeaderView
Die Darstellungsansicht HeaderView verdeutlicht die Einkapselung empfangener Daten in unterschiedlichen Protokollebenen und -köpfen. Die wichtigsten und häufigsten Protokolle der OSI-Schichten 1-4, wie Ethernet, ARP, IP und ICMP, sowie TCP und UDP werden jeweils als Datenpaket, d.h. Protokollkopf mit Datenteil, untereinander dargestellt. Der unterste Block (data) zeigt jeweils den verbleibenden Datenteil höherer Schichten an. Er ist zur Übersichtlichkeit auf 20 Bytes beschränkt. Die Abbildung 1.3 zeigt beispielsweise einen Ethernetrahmen, in dem die Protokolle IP und darin wiederum TCP eingebettet sind. Wie auch schon im OsiView, sind die einzelnen Protokollkopfeinträge als Druckknopf angelegt. Beim Anklicken eines solchen Druckknopfs erscheint das Hilfesystem im entsprechenden Kapitel.
Um die Ansicht im augenblicklichen Zustand anzuhalten, kann das Abhören des Netzverkehrs durch den Druckknopf oder Menü-Eintrag ,,Pause`` unterbrochen werden. Hierdurch erscheint am rechten Rand eine Scroll-Leiste, mit der man alle zuvor gespeicherten Pakete anwählen kann. Durch Drücken des Knopfes ,,Start`` (oder dem entsprechenden Menü-Eintrag) wird das Programm, wie zuvor, fortgesetzt.
[IMAGE ]
Abbildung: HeaderView
ChatView dient zur Visualisierung von ARP-Anfragen und TCP-Verbindungen von zwei selektiertbaren Rechnern. Hierzu startet das Programm eine Dialogansicht, in der zwei Rechner über Ihre IP-Nummer auszuwählen sind. Nach Eingabe der IP-Nummern startet der eigentliche ChatView mit zwei Textflächen zur linken und zur rechten Seite, zur Angabe der selektierten Rechner und einer graphischen Ansicht in der Mitte. Gleichzeitig wird beim Start von ChatView der Filter auf die ausgewählten Adressen gesetzt sowie die Protokolle ICMP und UDP aus- und die Protokolle ARP, IP und TCP eingeschlossen.
In der graphischen Ansicht werden ARP-Anfragen und TCP-Verbindungen durch eine Pfeilstruktur visualisiert. Jeder Pfeil repräsentiert dabei ein Datenpaket.
Ein TCP-Pfeil ist charakterisiert durch seine:
Ein APR-Pfeil ist charakterisiert durch seine:
Um die gerade angezeigte Darstellung einzufrieren, empfiehlt es sich mit den Optionen ,,Start`` und ,,Pause`` zu arbeiten.
[IMAGE ]
Abbildung: Konfigurations/Filter-Dialog
Über den Druckknopf- und Menübefehl ,,Konfiguration und Filter`` läßt sich ein Dialogfenster zur Konfiguration der Anwendung Knetdump aufrufen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind wie in Abbildung 1.5 zu sehen:
Um die Funktionalität von Knetdump zu erhöhen, sind die zwei Menüpunkte:
Mit Hilfe der Menüoption ,,Lösche ARP Cache Einträge`` lassen sich alle im ARP-Cache befindlichen MAC-Adresseneinträge löschen. Die logische Folge dieses Löschens sind künstlich provozierte ARP-Anfragen, um bei den folgenden Netzwerkverbindungen auf einem Ethernet die MAC-Adressen der Zielrechner neu zu erfragen.
Die Menüoption ,,Lösche alle gespeicherten Pakete`` dient zum Löschen der im Speicher befindlichen empfangenen und gespeicherten Pakete und Netzknoten. Diese Funktion ist sehr hilfreich, um nach einer Konfiguration von Knetdump alte Pakete zu löschen.
Mit dem bereits erwähnten Hilfesystem lassen sich die einzelnen Grundlagen der Netzwerktheorie über einen Browser nachlesen. Die einzelnen Kapitel der Hilfe sind:
Nächste Seite Vorherige Seite Table of Contents